Sternenbeobachter:innen haben innerhalb von Großstädten Schwierigkeiten bei der Beobachtung der Sterne. In Städten nimmt die Lichtverschmutzung des Nachthimmels stetig zu. „Bürgerwissenschaftler, die Sterne beobachten, sprechen von einer in etwa zehnprozentigen Zunahme jährlich“, sagt Dr. Christopher Kyba, Mitarbeiter des GeoForschungsZentrums in Potsdam. „Das ist mehr als das, was wir anhand von Satellitenbildern der Erde beobachten.“ Das führt dazu, dass viele Himmelsobjekte durch das Teleskop nicht richtig zu erkennen sind. Darum hat der französische Teleskop-Hersteller Unistellar in den vergangenen 18 Monaten die Deep Dark Technologie entwickelt. Diese soll es Hobbyastronomen möglich machen, den Nachthimmel trotz akuter Lichtverschmutzung zu beobachten.
Mithilfe von künstlicher Intelligenz und einem großen Fotografie-Datensatz, bereitgestellt von der Nutzer-Community, können smarte Teleskope von Unistellar die Lichtverschmutzung herausfiltern. Dabei soll die künstliche Intelligenz störende Partikel durch die Luftverschmutzung in Echtzeit erkennen und von Sternen und anderen Himmelskörpern unterscheiden können. Die Technologie soll selbst in Städten mit einem Lichtverschmutzungsgrad der maximalen Stufe neun auf der Bortle-Skala einwandfrei einsetzbar sein. „Ich denke, dass es für Amateurastronomen eine sinnvolle Sache ist, die Lichtverschmutzung aus den Bildern zu filtern,“ so Kyba. In Zukunft soll die Qualität der KI weiter steigen. Laut Laurent Marfisi, CEO und Gründer von Unistellar, wird die künstliche Intelligenz besser funktionieren, je mehr Nutzer:innen sie verwenden.
Teaserbild: KI-Teleskop durchbricht die Luft- und Lichtverschmutzung und zeigt ein klares Sternenbild // Quelle: Stefan Hammes