Alte IT-Geräte enthalten wertvolle Rohstoffe, die recycelt werden können. Eine Hochrechnung des Digitalverbands Bitkom gibt an, dass ungefähr 300 Millionen IT-Altgeräte wie Handys, Tablets und Laptops ungenutzt in deutschen Haushalten lagern. Basis dieser Berechnung ist eine repräsentative Befragung von 1.003 Personen ab 16 Jahren in Deutschland im Dezember letzten Jahres. Die Rohstoffe, die recycelt werden können, sind Metalle wie Gold und Kupfer, vor allem aber Seltene Erden.
Seltene Erden sind besondere Metalle, die aufgrund ihrer speziellen Eigenschaften wichtig für die Elektronik sind. Die Seltenen Erden Neodym und Cer werden unter anderem bei der Herstellung von Leuchtmitteln, Mikrofonen oder Lautsprechern für Mobiltelefone verwendet. Laut dem Geologen Robert Scheuer ist der Abbau Seltener Erden aufwendig und umweltschädlich. Deshalb sollen Altgeräte recycelt werden, um diese wertvollen Rohstoffe zurückzugewinnen. Trotzdem stieg die Menge der nicht recycelten Altgeräte laut Bitkom in den letzten Jahren stark an. 50 Prozent der Befragten gaben an, drei oder mehr ungenutzte Handys zu Hause zu haben. Elf Prozent gaben sogar an, IT-Geräte im Hausmüll entsorgt zu haben. Auf diese Problematik weißt auch der Naturschutzbund hin: Nach seinen Berechnungen landen jährlich 140.000 Tonnen Altgeräte im Hausmüll. Seit Juli 2022 müssen auch Supermärkte und Discounter mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern Elektroaltgeräte annehmen. Das soll das Recycling vereinfachen.
Teaserbild: In vielen deutschen Haushalten finden sich Schubladen voller Altgeräte. Symbolbild // Foto: Onurcan Ince
Die Autoren

Pierre M. Brammen

Onurcan Ince