Filter, die aufgebaut sind wie Fischkiemen, können Mikroplastik aus dem Wasser von
Waschmaschinen herausfiltern. Das zeigt eine Studie der Universität Bonn und der Fraunhofer UMSICHT. Das Projekt FishFlow erforscht Waschmaschinenfilter, die Mikroplastik auffangen, bevor es ins Abwasser gelangt. Als Mikroplastik gelten Plastikpartikel mit einem Durchmesser von unter fünf Millimeter. Besonders die kleinen Partikel bis zwei Millimeter sammeln sich in Fischkiemen. "Die Filtrationsmechanismen der Makrelen sind beachtlich und ein perfektes Vorbild für die Technik", erklärt Leandra Hamann, Wissenschaftlerin des Teams Institut für Evolutionsbiologie und Ökologie. Hamann möchte Kiemenfilter bis 2030 etablieren, die rund 90 Prozent des Mikroplastiks, das in das Waschwasser gelangt, in der Waschmaschine zurückhalten.
Die Textilwäsche macht etwa drei Prozent der Gesamtemission von Mikroplastik aus, das entspricht 77 Gramm pro Person pro Jahr. Die meisten Emissionen entstehen durch Reifenabrieb (998 Gramm) und die Freisetzung bei der Abfallentsorgung (303 Gramm). Allerdings gelangt das Mikroplastik bei der Textilwäsche direkt ins Abwasser. "Konventionelle Kläranlagen halten bereits über 99 Prozent des Mikroplastiks zurück. Die Vermeidung des Eintrags an der Quelle ist aber trotzdem zu begrüßen", erklärt Andrea Bröder, Pressesprecherin der Kölner Stadtentwässerungsbetriebe.
Teaserbild: Künstliche Fischkiemen als Mikroplastikfilter //Quelle: Pixabay, Montage: Melina Körner
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