Wasserstoff ist der Schlüssel für ein bezahlbares und frei von fossilen Brennstoffen erzeugtes Energiesystem. Das ist das Ergebnis der Studie „Commit to Connect 2050“ von 14 Unternehmen aus Ostdeutschland, die im April beendet wurde. Die Partner kommen aus der Strom-, Gas-, Wärme- und Speicherwirtschaft und wollen durch Kopplung ihrer Sektoren das Ziel eines vollständig erneuerbaren Energiesystems bis 2050 schaffen. Durch diese Sektorenkopplung soll der regional erzeugte Strom in Wasserstoff umgewandelt werden, um diesen dann an Orte zu transportieren, die Strom benötigen. Der Wasserstoff dient dabei als Speicher für erzeugten Strom.
Tanja Clees, Professorin für Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, Forschungsgebiet Sektorkopplung, erklärt, dass dies mit Elektrolyse möglich sei. Dabei wird Wasser unter Zuführung von Strom in seine chemischen Bestandteile Wasserstoff und Sauerstoff verwandelt. So wird aus elektrischer Energie chemische, gasförmige Energie. Die Studie hat ergeben, dass zur Energieerzeugung ungefähr die gleichen Flächen wie heute, zum Beispiel für das Aufstellen von Windrädern oder das Anbringen von Sonnenkollektoren, benötigt würden. Die Kosten beliefen sich mit etwa 53 Milliarden Euro auf 3 Milliarden mehr als heute. Laut Volker Höfs, Prokurist von Hanse Gas, einem der Partnerunternehmen, sollte man sektorenübergreifende Ansätze anstreben und nicht einzelne Energieformen allein betrachten. Die gesamte Energie erneuerbar zu machen, sei so möglich.
"Commit to Connect 2050" ist jedoch nicht das einzige Konzept in diese Richtung. "NEW 4.0" ist ein Projekt, an dem mehr als 60 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik daran arbeiten, bis 2035 Norddeutschland zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgen zu können.
//Von Berinike Schmitt
Teaserbild: Wasserstoff ist der Schlüssel für ein vollständig erneuerbares Energiesystem bis 2050. Quelle: Berinike Schmitt