Auf der Abbildung werden Elektroautos an einer Ladestation aufgeladen. Die Ladestation befindet sich an der HBRS in Sankt Augustin.

Wie sicher sind E-Autos?

Elektroautos sind weniger entflammbar als herkömmliche Verbrenner. Problematisch wird es aber dann, wenn das Fahrzeug Feuer fängt und der dort verbaute Lithium-Ionen-Akku betroffen ist. Ein daraus entstehender Brand ist weitaus schwieriger zu löschen als Brände eines Diesels oder Benziners. // von Cezary Kukiel und Safiullah Khaliqi

Fachleute sind sich einig, dass es keine Anzeichen dafür gibt, dass Elektroautos generell gefährlicher sind als herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Die Zahlen sprechen sogar eine noch deutlichere Sprache – zumindest was die Brandgefahr angeht: Das Versicherungsunternehmen „Autoinsuranceez“ hat Zahlen der US-Verkehrsbehörde „National Transportation Safety Board“ von 2020 analysiert. Das Ergebnis ist, dass pro jeweils einhunderttausend verkauften Fahrzeugen durchschnittlich 3475 Hybridfahrzeuge und 1530 Verbrenner in Brand gerieten, jedoch nur gerade mal 25 Elektroautos. Im Falle eines Unfalls kann es jedoch beim Brand bestimmte Risiken geben, die mit der Batterie des Elektroautos verbunden sind.

E-Autos entzünden sich nicht leicht

Elektroautos haben in der Regel eine geringere Entflammbarkeit als Autos mit Verbrennungsmotoren. „Es gibt nicht wie in einem Benzinfahrzeug eine brennbare Flüssigkeit, die sich durch einen Funken oder durch Hitze direkt entzünden kann. Vielmehr entsteht der Brand vergleichsweise langsam, innerhalb von Minuten. Es kann auch hilfreich sein, die Batterie vor extremen Temperaturen und anderen schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen“, so Ernesto Fabian, Techniker-Meister in Bonn. Dennoch gibt es Berichte über Fälle von Bränden in Elektroautos, die auf Probleme mit der Ladeinfrastruktur oder der Batteriezellchemie zurückzuführen sind. Es ist wichtig, dass Elektroautos und ihre Batterien ordnungsgemäß gewartet und verwendet werden, um die Brandgefahr zu minimieren. Die Batterien von Elektroautos werden normalerweise durch regelmäßiges Aufladen und durch eine regelmäßige Verwendung in einem guten Zustand gehalten und gewartet.

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E-Autos haben spezielle Brandschutzmaßnahmen

Elektroautos haben im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren einige spezielle Anforderungen hinsichtlich des Brandschutzes. Eines der wichtigsten Brandschutzmaßnahmen ist das sogenannte Thermomanagement. Elektroautobatterien erzeugen Wärme, insbesondere beim Laden und Entladen. Um eine Überhitzung der Batterien und eine damit einhergehende Brandgefahr zu vermeiden, müssen sie ausreichend gekühlt werden. Einige Elektroautos verwenden ein flüssigkeitsgekühltes System. Dabei wird ein Kühlmittel, wie Wasser oder Glykol durch Rohre innerhalb der Batteriezellen gepumpt. Andere Elektroautos verwenden ein luftgekühltes System, bei dem Luft durch den Batteriepack geblasen wird.

Sensoren überwachen den Zustand der Batterie

Des Weiteren gibt es die Maßnahme der Überwachung und Abschaltung. Elektroautos müssen mit Sensoren ausgestattet sein, die den Zustand der Batterie und anderer Komponenten überwachen und bei Unregelmäßigkeiten automatisch abschalten. „Für den Fall, dass wir zu einem Brand von einem Elektrofahrzeug gerufen werden, gibt es dort immer sogenannte Trennstellen, wo wir als Feuerwehr die Möglichkeit haben, das Fahrzeug abzuschalten, um sicher an den Komponenten arbeiten können“, so Frank Frenser, Pressesprecher der Feuerwehr Bonn.

E-Autos müssen für Brände ausreichend ausgestattet sein

Sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Brand kommen, müssen Elektroautos mit entsprechenden Brandbekämpfungssystemen ausgestattet sein, um das Feuer schnell und sicher löschen zu können. Diese Systeme können eine Kombination aus Löschanlagen, Feuerlöschern und thermischen Schutzschaltungen umfassen, um einen Brand zu erkennen und zu löschen, bevor er sich ausbreiten kann.

Teaserbild: Elektroautos werden an einer Ladestation aufgeladen. // Safiullah Khaliqi

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