Ein Smartphone auf dem die Zyklus-App “drip” zu sehen ist.

Selbstbestimmung mit Zyklus-App

Die deutsche Zyklus-App "drip" soll Frauen zukünftig mehr Selbstbestimmung ermöglichen. Mit Hilfe der App können Frauen ihren Zyklus detailgenau durch vorgefertigten Auswahlmöglichkeiten für Blutung, Schmerzen und Stimmung beobachten. Ein Open-Source Code lädt dazu ein, die App selbst mitzugestalten. "Drip" hat es sich zum Ziel gesetzt, das Tracking der sexuellen Gesundheit transparenter zu gestalten und dabei Wert auf Datenschutz zu legen. Dafür verzichtet sie komplett auf das Teilen der Daten an Dritte und speichert diese nur lokal. Aus diesem Grund gewann "drip" Ende April 2023 den Digital Autonomy Award.//Von Autor Florian Semrau und Nils Selmer

Ein Risiko besteht laut Oliver Zöllner darin, dass die gesammelten Daten von Firmen gebündelt und anderweitig verwendet werden. Der Professor für digitale Selbstbestimmung an der Hochschule der Medien in Stuttgart rät, datensparsam zu sein, "denn sobald Daten auf irgendeinem Server gespeichert sind, befinden sie sich außerhalb der Kontrolle der Personen, denen diese Daten eigentlich gehören." Zudem sind Datenleaks oder Datenhacks eine weitere Gefahr. Das Geschäftsmodell vieler Menstruations-Apps ist das Schalten von Werbung. Die App "drip" wird unter anderem durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. Gerade Schwangere sind eine lukrative Zielgruppe. Sie neigen dazu, mehr und vor allem neue Dinge zu kaufen , so das Magazin "fluter" von der Bundeszentrale für politische Bildung.

Teaserbild: Ein Smartphone auf dem die Zyklus-App “drip” zu sehen ist. // Bild: Nils Selmer

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