Das Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB) hat ein neues Verfahren zur Smartphone-Desinfektion mithilfe von UVC-LED-Modulen entwickelt. UVC ist eine elektromagnetische Strahlung, die seit Jahrzehnten zur Keim- und Bakterienbekämpfung eingesetzt wird. Hierzu legt man das Smartphone in ein Gerät, das einer Mikrowelle ähnelt. Dieses ist mit zwei separaten Modulen ausgestattet und bestrahlt das Smartphone mit einer Dosis von 800 Joule pro Quadratmeter.
Bisherige Methoden der Desinfektion wie das Abwischen mit Desinfektionstüchern führen dazu, dass die Fett abweisende Schicht des Smartphones dauerhaft geschädigt wird. Auch das Eintauchen in Wasser ist nicht für alle Smartphones empfehlenswert. Hier müssen die Besitzerinnen und Besitzer darauf achten, ob ihr Handy lediglich gegen Spritzwasser geschützt ist oder länger unter Wasser gehalten werden kann.
Dennoch geht das Fraunhofer IOSB davon aus, dass das von ihnen entwickelte neue Verfahren eher für Nischenbereiche wie Medizin und Handyreparaturen von Interesse ist. "Private Endgeräte tragen meist nur die Bakterien mit sich, die schon von Natur aus auf der Hand vorkommen", sagt Martin Käßler vom Fraunhofer IOSB. Bis das Gerät auf dem Markt ist, dauert es auch noch etwas. Der Prototyp wird voraussichtlich im September 2020 auf der IFAT, der Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft in München, präsentiert. //Von: Zakaria Bouakil
Teaserbild: UVC-LEDs eliminieren Bakterien und Viren ohne das Smartphone zu beschädigen. Quelle: Zakaria Bouakil