Ein kalifornisches und ein japanisches Unternehmen entwickeln eine smarte Kontaktlinse, die mit einem winzigen Bildschirm Augmented Reality-Inhalte direkt im Auge abbildet. Das könnte Menschen mit Sehbehinderungen im Alltag helfen. Zudem sollen Kontraste und die Lichtstärke nach den Bedürfnissen des Trägers angepasst und verbessert werden können. Auch eine Zoom-Funktion für die smarte Kontaktlinse ist geplant.

Bei der im Dezember 2020 vereinbarten Kooperation bringen die kalifornische Firma Mojo Vision ihre AR-Expertise und der japanische Medizintechnikkonzern Menicon sein Knowhow bei der Herstellung von Kontaktlinsen ein. Wenn den beiden Partnern diese Zusammenarbeit gelingt, streben sie eine gemeinsame Produktion der Linsen an. Stefanie Holzapfel, Leiterin des Gemeinsamen Fachausschusses für die Belange Sehbehinderter beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband, sieht in solchen Anwendungen mittels Kontaktlinsen einen Forschungstrend für die Zukunft und eine mögliche Lösung für die Betroffenen. Bei der Gestaltung der Linse weist sie allerdings auf noch offene Fragen und mögliche Probleme hin: "Ich vermute, dass es eine weiche Kontaktlinse ist, die gut angepasst sein sollte und aufgrund der integrierten Technik weniger Sauerstoff durchlässt. Daher ist die Tragezeit unklar." Auch wie die Linse aufgeladen werden kann, ist noch offen, ebenso wie ein möglicher Preis.

Mehr Informationen über altersbedingte Makuladegeneration, eine Augenerkrankung, deren Betroffene von der Mojo Lens profitieren könnten, befinden sich in diesem Artikel.

Teaserbild: Prozessor zwischen Auge und Kontaktlinse // Quelle: Samuel Schöttler

Die Autoren

Samuel Schöttler

Tobias Zimmermann