Augmented Reality (AR) könnte dafür sorgen, dass künftig Vermessungsingenieure mit dem Smartphone arbeiten. Zu diesem Ergebnis kam ein vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur BMDV gefördertes Projekt vom Kreis Paderborn und dem Unternehmen Vaira. Laut Vaira wurden zur Überprüfung der Messgenauigkeit zwei unterschiedliche Smartphones eingesetzt, auf denen die Vaira-App installiert war. Dabei haben sie fünf verschiedene Szenarien getestet: eine Topographie-Aufnahme, das Gebäudeinnenaufmaß, eine großflächige Messung über GPS-Sensoren, die 3D-Vermessung einer Hauswand sowie die Vermessung eines Hausanschlusses mithilfe der AR-Technologie der Vaira-App.
Die GPS-Sensorenmessung erreichte die nötige Genauigkeit von 2-3 cm bei einer Katastervermessung noch nicht. Die AR-Vermessung hingegen lieferte genauere Ergebnisse. Rainer Herpers, Professor für Computer Vision und Echtzeitsysteme an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg, erläutert, dass sich AR-Technologien, ob nun technisch einfache auf Smartphone-Basis oder eher ausgefeilte mit entsprechenden Headsets, sicher in den nächsten Jahren mit einer Vielzahl von Anwendungsgebieten durchsetzen werden. "Diese konkrete Anwendung scheint im Vaira-YouTube-Video schon ganz anständig zu funktionieren", sagt Herpers. Unter Bedingungen, bei denen keine schönen geraden Hauswände und Ecken vorliegen oder unter beliebigen, auch schlechten Beleuchtungsbedingungen, bliebe die gezeigte Funktionalität im YouTube-Video allerdings unklar. // von Patrick Lacroix
Teaserbild: AR-Technologie in handelsüblichem Smartphone als Vermessungsgerät // Quelle: Patrick Lacroix