Im Herbst 2021 soll der erste europäische Quantencomputer mit einer Leistung von bis zu 100 Qubits in Jülich stehen. Im Projekt Open Super Q entwerfen, bauen und betreiben zehn internationale Partner ein Quanteninformationsverarbeitungssystem.
Noch in diesem Jahr soll die erste von drei Ausbaustufen mit sieben Qubits, der Einheit von gespeicherten Informationen, vollendet werden. Das rein europäische Projekt ist mit zehn Millionen Euro öffentlich durch das "Quantum Flagship" der Europäischen Union gefördert. Das Ziel ist der Bau eines Quantencomputers, der die klassischen Supercomputer mithilfe der Quantenparallelisierung in Aufgaben, wie der modernen RSA Verschlüsselung, bei weitem übertrifft. Einzelne Schritte müssen hierfür nicht mehr hintereinander durchgerechnet werden, weil sie parallel stattfinden können. Johann Ostmeyer, Doktorand am Helmholtz-Institut für Strahlen- und Kernphysik an der Universität Bonn, sieht die Zukunft in Hybridlösungen: "Ich kann mir vorstellen, dass Quantencomputer den Alltag verbessern", aber nicht jeder wird dafür einen eigenen Quantencomputer bedienen müssen, "öffentlich zugängliche, also cloudbasierte Quantencomputer könnten etwa Optimierungsprobleme in Zukunft effizienter lösen, ohne dass der Anwender dies überhaupt mitbekommt."
// von Marle Thormählen und Paul Krause
Teaserbild: Detailaufnahme einer Platine // Quelle: Paul Krause