Das Binnenschiff fährt automatisiert in die Schleuse ein.

Binnenschiff fährt erstmals automatisiert in Schleuse ein

Forschende haben bei einem Test erstmalig eine vollständig automatisierte Schleuseneinfahrt eines Binnenschiffs durchgeführt. Dazu entwickelte das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt zusammen mit sechs weiteren Partnern aus der Industrie ein hochpräzises Ortungssystem. Neben satellitengestützter Ortung durch bestehende Systeme wie GPS und Galileo, nutzt SCIPPPER Korrekturdaten. Diese werden mittels Referenzstationen entlang der Wasserstraßen geliefert. Die Kombination dieser Daten ermöglicht es innerhalb von Sekunden die Position von Schiffen auf zehn Zentimeter genau zu bestimmen.

Bei einer typischen Schleusenbreite von 12 Metern und einer Schiffsbreite von 11,4 Metern bleibt Schiffern kein Spielraum für Fehler. Bislang dauerte es bei automatisierten Schleuseneinfahrten in Bereichen mit Abschattung, wie Schleusen, mehrere Minuten, um Ortungsdaten zu bekommen. Jan Oberhagemann aus dem Fachbereich autonomes Fahren im Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme sieht den erfolgreichen Test als wichtigen Baustein für weitere Forschung. Die hochpräzise Ortung könne auch in anspruchsvollen Operationsszenarien der Schifffahrt Verwendung finden. Für Schleuseneinfahrten sieht er die Zukunft jedoch zumindest mittelfristig eher bei Systemen, die sich nicht auf externe Infrastruktur wie Referenzstationen verlassen müssen. // von Jonas Weiler

Teaserbild: Zwei LIDAR-Sensoren zur Erfassung der Umgebung und zwei Antennen für das Satellitensignal ermöglichen die automatisierte Schleuseneinfahrt// Quelle: Xenia Unruh

Die Autor:innen

Xenia Unruh

Jonas Weiler

Kommentar hinterlassen

Mit Absenden des Formulars erkären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung der darin eingegebenen personenbezogenen Daten einverstanden. Weitere Hinweise dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.