Neue Hörgeräte für den Cocktailparty-Effekt

Das Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologie (IDMT) und die Universität Oldenburg haben ein Gerät entwickelt, mit dem sich Hörgeschädigte besser auf einen Gesprächspartner konzentrieren können. Das System unterstützt die Sprachverständlichkeit in komplexen Situationen und basiert auf der Elektroenzephalografie (EEG). Mithilfe des EEG wird die Hirnaktivität gemessen und bestimmt, welcher Richtung der Stimmen und Töne Hörgeschädigte zuhören möchten. Mit Strom wird dann die Aktivität des Hörzentrums beeinflusst. So kann Sprache besser verstanden werden.

Dr. Axel Winneke, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Digitale Medientechnologien IDMT in Oldenburg, erläutert: “Im Vergleich zum Normalhörenden funktioniert die Verbindung zwischen Gehirn und Ohr bei Schwerhörigen nicht so gut. Daher wissen sie nicht, in welche Richtung sie sich konzentrieren sollen” - Experten bezeichnen diese Fähigkeit als Cocktailparty-Effekt. Auch Highend-Hörhilfen könnten noch nicht die Quelle hervorheben, die der Nutzer gerade hören will, besonders wenn zwei Personen gleichzeitig sprechen. Laut der Statistik des Deutschen Schwerhörigenbunds e.V. sind 15 Millionen Deutsche schwerhörig. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Projekt mit 2,16 Millionen Euro gefördert.

Der aktuelle Prototyp liegt laut Wissenschaftlern noch nicht in Form einer tragbaren Hörhilfe vor. Um Hörgeräte mit dem EEG-Sensor anzuwenden und damit Schwerhörige sie tragen können, muss der Prototyp noch verkleinert und vereinfacht werden. //Von: Songjun Li

Teaserbild: Herkömmliche Hörgeräte könnten in Zukunft um einen EEG-Sensor ergänzt werden . Quelle: Songjun Li

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