Videospiele gehören wie Filme und Serien mittlerweile zum Alltag vieler Menschen und so wie es Independent Filme gibt, gibt es auch Independent Videospiele. Als Independent Entwickler sieht der Alltag ein wenig anders aus, als bei Publisher Entwicklern.
Unabhängige Spieleentwickler, auch Indie- oder Independent Spieleentwickler genannt, arbeiten ohne finanzielle Unterstützung von Publishern und Firmen. Spiele von Indie-Entwicklern setzten häufig auf innovative, aber vermarktungstechnisch riskantere Spielkonzepte. Diese Herangehensweise wird von Publisher finanzierten Spielen eher vermieden. Seit 2019 ist die Zahl der Indie Spiele um 25% gestiegen.
Ein Gespräch mit Spieleentwicklern
Christian Wasser, im Internet auch bekannt als SambZockt, ist einer dieser unabhängigen Entwickler. Mit seinem Spiel Blobcat konnte er viele Erfahrungen als Independent Entwickler sammeln. Christian Wasser bietet mit seinem aktuellsten Spiel einen direkten Einblick in einige der Schritte, die er als Entwickler gehen muss. Für die Sicht eines Entwicklers der für eine Firma oder einen Publisher gearbeitet hat, sorgt Tom Bleek. Er hat 8 Jahre für das Spieleunternehmen Softgames gearbeitet und ist nun ebenfalls unabhängiger Spieleentwickler.
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Der Baukasten zur Spieleentwicklung – Die Engine
Der Begriff Videospiel-Engine hat sich Mitte der 1990er Jahre etabliert und wurde zunächst hauptsächlich für 3D Spiele benutzt. Eine Engine, zu Deutsch Motor, ist in diesem Kontext eine Software. Diese bietet wie eine Art Baukasten den Entwicklern ein technisches Grundgerüst, um schnell und effizient Apps und Spiele erstellen zu können. So müssen sie nicht von Null auf alle Elemente eigenständig Programmieren. Bei manchen Engines fällt der Part des Programmierens sogar vollständig weg. Zum Beispiel bei der Engine „RPG Maker“, mit dem man Spiele im Retro Stil erstellen kann oder wie der „Game Maker“, mit dem man über „drag and drop“ Spiele entwickeln kann.
Viele Engines bestehen aus den Komponenten Grafik, Audio und Logik. Die Logik ist in diesem Fall der Ablaufplan. So wird bestimmt, wie zum Beispiel ein Level geladen werden soll, wie bestimmte Tasten der Tastatur definiert sind oder wie Text dargestellt wird. In einer Spiel-Engine ist diese Logik vordefiniert und Entwickler müssen ihre Spiele daran orientieren, beispielsweise an der Physik-Logik des Programms.
Finanzierung von Videospielen
Als Independent Entwickler gibt es verschiedene Möglichkeiten Projekte zu finanzieren. Eine Möglichkeit ist Crowdfunding, dabei spenden Privatpersonen Geld, die die jeweiligen Spiele unterstützen möchten. Eine andere Möglichkeit ist die Förderung durch den Bund. Seit 2020 können Spieleentwickler einen Antrag auf Förderung beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr stellen, die Förderquote liegt bei bis zu 50%. In diesem Antrag muss unter anderem ein kultureller Mehrwert des Spiels erkennbar sein, um sich dafür zu qualifizieren.
Finanzierung durch In-App-Käufe – wie sich der Verbraucher schützen kann
Eine weitere Art ein Spiel zu finanzieren ist durch Einkäufe, die im Spiel mit Echtgeld-Währung getätigt werden. Diese Art der Finanzierung kommt häufig im Bereich des Mobile-Gaming vor. Oftmals wird Geld gezahlt, um Unannehmlichkeiten wie Werbung zu überspringen oder um Objekte zu kaufen, die für schnellere Spielerfolge sorgen. Die Verbraucherzentrale warnt hierbei, nicht auf betrügerische Tricks reinzufallen. Besonders bei kostenlosen Apps und Spielen ist die Gefahr meist nicht sofort erkennbar. Um sich vor Betrug oder Ähnlichem zu Schützen lohnt es sich sicherzustellen, dass man keine automatischen Zahlungsmöglichkeiten in seinem Handy verbunden hat, sondern eher auf Prepaid-Karten zurückgreift. Auch eine Drittanbietersperre kann vor unfreiwilligen Abbuchungen schützen.
Teaserbild: Spieleentwickler Christian Wasser am Arbeitsplatz // Quelle: Gülsen Güldal
Die Autorinnen
Beyza Nur Sahin
Gülsen Güldal
Dies ist ein Kommentar für den Algorithmus.