Zentralisierte Biometrie in der Kritik

Die sogenannte zentralisierte Biometrie, Teil des Gesetzentwurfs zur Einführung eines digitalen Personalausweises für mobile Endgeräte, erntet viel Kritik. Die Bundesländer sollen dabei die Möglichkeit bekommen, Biometrie-Daten zentral in einer eigenen Datenbank zu speichern und auf diese zuzugreifen.

Kritik kommt dabei unter anderem von dem Bundesbeauftragten für Datenschutz Ulrich Kelber. Er betont den besonderen Schutzbedarf biometrischer Daten. Menschen seien anhand dieser eindeutig identifizierbar, was die Gefahr einer Zweckentfremdung steigere. Ein weiterer Risikofaktor sind die mobilen Endgeräte selbst. Rainer Rehak ist Wissenschaftler und Mitglied der InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung. Er merkt an, dass mobile Endgeräte aus deutlich mehr Software bestehen als ein Ausweischip und somit auch mehr Angriffsfläche bieten. Obwohl dem Entwurf bereits zugestimmt wurde, muss noch an der Sicherheit der Software gearbeitet werden. Für Josef Oster, Berichterstatter der Union, ist dies ein "weiterer Schritt in Richtung Digitalisierung des Landes" und außerdem ein wichtiger Bestandteil des geplanten Onlinezugangsgesetzes.

Teaserbild: zentralisierte Speicherung biometrischer Daten durch digitalen Personalausweis für das Smartphone // Quelle: Ben Abraham

Die Autoren

Carmen Liebich

Ben Abraham

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